Am Dienstag, 24. September 2024 begrüsste Klaus Leu, Präsident des Powerplay Club HC Seetals, den König und Modell-Athleten Matthias Sempach im Auditorium der 4B AG in Hochdorf. Der zur traditionsgewordene Talk-Anlass wurde vom Clubmitglied und Kantonsrat Adrian Nussbaum moderiert.
Matthias Sempach begann seine Sportkarriere bereits im Alter von sieben Jahren. Mit fesselnden Geschichten und humorvollen Anekdoten schilderte er, wie das Schwingen für ihn zur Lebensschule wurde, wie sich seine Laufbahn entwickelte, wie er 2013 in Burgdorf zur Form seines Lebens auflief und welche bedeutende Rolle seiner Familie zukommt.
„Schwingen ist ein Einzelsport, doch Teamgeist und Kameradschaft können eine entscheidende Rolle spielen“, so Matthias Sempach. Die Athleten arbeiten oft in Trainingsgruppen und tauschen sich zu Techniken und Strategien aus. Ein starkes Team bietet Rückhalt, stärkt das Selbstvertrauen und hilft, mit Druck umzugehen. „Im Gegensatz zum Eishockey gibt es im Schwingen keine Seniorenmannschaften, wenn man aufhört ist es vorbei (lacht)! Das Verletzungsrisiko für die Athleten wäre einfach zu hoch, wenn man nicht mehr so viel trainiert. Die heutigen Spitzen-Schwinger (keine Regel ohne Ausnahme) sind Athleten mit einer Körpergrösse von 190 cm und einem Gewicht von bis zu 150 kg, das erfordert Kraft und Übung“, erklärte er.
Der Schwingsport hat in den letzten Jahren enormen Aufschwung erlebt und ist beliebter denn je. Matthias Sempach meint, dass vor allem die Schwingfeste in ihrer Grösse und Form das Maximum erreicht haben. Auch wären solche Feste ohne die zahlreichen engagierten, ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer nicht möglich. Diese organisieren Wettkämpfe, kümmern sich um die Infrastruktur und unterstützen die Athleten im Training und Wettkampf.
Nach dem Ende seiner aktiven Karriere, die er 2018 aus gesundheitlichen Gründen beenden musste (Rücken- und Nackenprobleme), erfüllte sich Matthias Sempach im Entlebuch seinen zweiten großen Traum: einen Bauernbetrieb, in dem er seine Leidenschaft für Tiere und die Natur ausleben kann. Auch sein Engagement als Live-TV-Experte bereitet ihm große Freude. Als Teil des SRF-Kommentatoren-Teams kommentiert und analysiert er die Zweikämpfe im Sägemehl. Dabei ist es ihm wichtig, den Sport in einem positiven Licht zu präsentieren. „Sachen, die man nicht beeinflussen kann, muss man akzeptieren“, betont er. Damit verdeutlicht er, dass Kampfrichterentscheidungen nicht in Frage gestellt werden sollten. „VAR (Video-Schiedsrichterassistent) ist kein Thema; umstrittene Kampfrichterentscheidungen sind in den Medien präsent, jedoch nicht auf dem Platz“.
Die Stunde mit Matthias Sempach verging viel zu schnell. Im Anschluss an das Interview stellten die Anwesenden zahlreiche Fragen zu seinen Präferenzen zwischen dem Innerschweizer und dem Berner Verband, zu Ernährung, Werbeauftritten, Sponsoring, Social Media und vielem mehr. Zum Ausklang des Abends mit einem kleinen Apéro und Imbiss bot sich nochmals die perfekte Gelegenheit, für ein persönliches Gespräch mit dem „König“.